Berufsbild Dipl. Reiki-TherapeutIn

Das Berufsbild laut ÖBRT klärt folgende Punkte:

Energiebegriff

Alles Leben ist Energie und jede Kultur hat einen entsprechenden Ausdruck für diese Energie. Die alten Griechen nannten sie Pneuma, die Inder sagen dazu Prana, die Chinesen Qi, die Japaner Ki, die Europäer sprechen von der Vis Vitalis bzw. der Lebensenergie.

Die Pflege der Lebensenergie nimmt in den traditionellen Gesundheitssystemen der verschiedenen Kulturen eine zentrale Stellung ein. Sie ist die Grundlage für ein gesundes und langes Leben.

Durch neueste wissenschaftliche Erkenntnisse und Methoden gewinnen auch bei uns Techniken zum Ausgleich und zur Harmonisierung von Körperenergien immer mehr an Bedeutung. Durch sie gelingt es, die Selbstheilungskräfte zu aktivieren, die Abwehrkräfte zu stärken und das Wohlbefinden sowie die Leistungsfähigkeit zu verbessern.

Reiki

Reiki ist eine natürliche Methode zur Harmonisierung der Lebensenergie und zur Aktivierung der Selbstheilungskräfte.

Durch gezieltes Berühren wird Energie über die Hände der Reiki-Therapeutin bzw. des Reiki-Therapeuten in den Körper der Klientin bzw. des Klienten geleitet. Dabei wird der Energiefluss gefördert und die Entspannung vertieft, die Selbstheilungskräfte werden aktiviert und gestärkt.

Die Bezeichnung Reiki wurde Anfang des vorigen Jahrhunderts vom Japaner Mikao Usui geprägt und bedeutet frei übersetzt „Universelle Lebensenergie“. Das von ihm entwickelte System zählt heute zu den weltweit bekanntesten energetischen Methoden.

Methode

Bei der Reiki-Arbeit werden die Hände der Reiki-Therapeutin bzw. des Reiki-Therapeuten in verschiedenen Positionen auf den Körper der Klientin bzw. des Klienten gelegt und bleiben dort einige Minuten ruhig liegen. An den Berührungsflächen wird es warm, die Durchblutung wird gefördert, die Muskulatur kann entspannen, die inneren Organe werden mit Energie versorgt, der Stoffwechsel wird angeregt. Ebenso kann es zur Linderung und zum Lösen von körperlichen und emotionalen Blockaden kommen.

Insgesamt erfährt die Klientin bzw. der Klient eine tiefe Entspannung, Harmonisierung und Stärkung der Lebensenergie.

Hinweis: Reiki erhebt keinen Anspruch auf medizinische Heilung und kann auch keinen Arztbesuch ersetzen.

Therapeutin bzw. Therapeut

Der Absolvent einer Reiki-Ausbildung haben sich im Bereich der theoretischen und praktischen Grundlagen von Reiki Wissen angeeignet, das vorgegebenen Qualitätskriterien entspricht.
Dadurch ist er befähigt, Reiki auf hohem Niveau als Beruf auszuüben.

Durch Wissen, Kompetenz und Empathie schafft die Reiki-Therapeutin bzw. der Reiki-Therapeut ein Vertrauensverhältnis, wodurch sich die Klientin bzw. der Klient wohlfühlen und entspannen kann. Die TherapeutInnen sind dabei stets achtsame BegleiterInnen. Sie bzw. er stimmt ihre/seine Reiki-Arbeit auf die individuellen Bedürfnisse der/s jeweiligen Klientin bzw. Klienten ab.

Reiki kann von Menschen jeglichen Alters in Anspruch genommen werden.
Die häufigsten Anwendungsbereiche werden unter dem Punkt „Wirkungsweisen“ beschrieben.
Reiki kann auch für die Selbsterfahrung und Persönlichkeitsentwicklung in Anspruch genommen werden.
Während der gesamten Reiki-Arbeit bleibt die Klientin bzw. der Klient immer eigenverantwortlich.

Setting

Reiki-Arbeit findet in Form von Einzelsitzungen statt: sitzend oder liegend, in Stille oder mit Entspannungsmusik. Der Klient bleibt bekleidet und wird nach Wunsch mit einer Decke zugedeckt.

Vor und nach einer Sitzung findet ein Gespräch statt.
Die Reiki-Sitzung selbst dauert durchschnittlich zwischen 20 (Kind) und 50 Minuten (Erwachsener).

Der ÖBRT empfiehlt kontinuierliche Sitzungen, um bestmögliche Ergebnisse zu erzielen.

Wirkungsweisen

Bei Reiki lassen sich folgende Wirkungen unterscheiden, die auch physiologisch erklärbar und nachweisbar sind:

  • durch die sanfte Berührung mit den Händen kommt es an den entsprechenden Positionen zu einer Erwärmung mit einer begleitenden Durchblutungssteigerung, die fühl- und messbar ist
  • Änderung des Spannungszustandes der unter den Händen liegenden Muskulatur, d.h. Entspannung verspannter Muskulatur
  • Energieausgleich: Energieanstauungen werden abgeleitet und Energiemangel wird ausgeglichen
  • in den zu dem berührten Hautbereich gehörigen Organen kommt es zu einer Durchblutungssteigerung und dadurch zu einer Anregung der Aktivität und Stärkung der Organfunktion
  • tiefe körperliche und emotionale Entspannung
  • Anregung der Selbstheilungskräfte und des Regenerationsvermögens
  • Verbesserung des Schlafes, sowohl bei Einschlaf- als auch bei Durchschlafstörungen
  • Verbesserung der Leistungsfähigkeit und Reduktion von Müdigkeit und Kälteempfindlichkeit
  • Erhöhung der Stresstoleranz und Widerstandskraft

Qualitätssicherung

Ein stufenweiser Aufbau der Ausbildung ermöglicht den Lernenden ein allmähliches Hineinwachsen in die verantwortungsvolle Reiki-Arbeit. Um einen hohen Qualitätsstandard des Berufes sicherzustellen, muss eine vom ÖBRT anerkannte Ausbildung folgende Mindestanforderungen erfüllen:

Voraussetzung für die Zulassung zur Ausbildung:

  • Mindestalter 18 Jahre
  • Abgeschlossene Schul- oder Berufsausbildung
  • Aufnahmegespräch
  • Mindestens 300 Theorie- und Praxiseinheiten

Empfohlene Inhalte der Ausbildung

  • Reiki-Methodik und Praxis
  • Medizinische Grundlagen – westliche, europäische und/oder traditionelle chinesische Medizin
  • Körper- und Energiearbeit zur Pflege der eigenen Lebensenergie (zum Beispiel Tai Chi, Qi Gong, Yoga, Meditation)
  • Rechtliche und wirtschaftliche Grundlagen
  • Berufsethik
  • Erste Hilfe und Krisenintervention
  • Selbsterfahrung

Nachweise

  • Vorhandene Teilnahmebestätigung über die absolvierten Inhalte
  • Praxis: mindestens 20 protokollierte Reiki-Sitzungen
  • Supervisionsbestätigung

Persönliche Voraussetzungen

Folgende Eigenschaften sind zur verantwortungsvollen Ausübung des Berufes erforderlich:

  • Bereitschaft und Freude im Umgang mit Menschen
  • psychische Stabilität
  • Einfühlungsvermögen
  • Wahrung der ethischen Richtlinien
  • Pflege des eigenen Energiesystems, um reiner, klarer Kanal für Reiki zu sein
  • Respekt, Wertschätzung und Achtsamkeit
  • Wertfreie Haltung
  • Grundkenntnisse des menschlichen Körpers
  • Geduld und Konzentrationsfähigkeit
  • Interesse an persönlichem Wachstum

Weiter- und Fortbildung

Nach der abgeschlossenen Ausbildung wird den Reiki-TherapeutInnen Supervision sowie die Teilnahme an Fortbildungsveranstaltungen empfohlen, damit die persönliche und fachliche Kompetenz fortlaufend vertieft wird.

Häufige Tätigkeitsbereiche

  • In eigener Praxis
  • In Praxisgemeinschaft mit ÄrztInnen und Gesundheitseinrichtungen
  • In Praxisgemeinschaft mit PsychotherapeutInnen
  • Im Wellness- und Fitnessbereich